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Innig vertraut

Der gegenwärtige Moment ist uns innig vertraut. Jenseits von Konzepten, jenseits von Worten, jenseits davon, ob es uns jetzt gerade gut geht oder nicht.

Ein Teil von uns erkennt diese Verbindung intuitiv. Derjenige Teil, der den gegenwärtigen Moment einfach bezeugt, der schlicht “Ja” sagt, “Ja, so ist das”. Ohne eigene Agenda, ohne zu bewerten.

Ein anderer Teil hat höllische Angst vor dem, was sich entfaltet. Angst davor, hinweg gespült zu werden. Angst davor, unter zu gehen in der ungeheuren Vitalität des Hier und Jetzt.

Beides darf sein. Beides macht uns Menschen aus.

Wenn wir erkennen, dass hier gar kein Widerspruch besteht, dann geschieht etwas bemerkenswertes.

Manchmal wird es Authentizität genannt. Doch das ist eine wirklich lächerliche Bezeichnung.

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Jenseits der Sinnsuche

Gestern habe ich geschrieben, das Sein jenseits der Sinnsuche ist einfach ein Geschenk, ganz spontan.

Um das Sein, um das Leben als das wahrzunehmen, was es ist, musst du allerdings alle deine Vorstellungen über Leben beiseite schieben. Denn sonst läuft du einfach mit deinem eigenen Maßband durch die Welt, mit dem du nachprüfst, ob alles so ist, wie du es dir wünschst.

Wie kann das gehen, keine Vorstellungen über das Leben zu haben? Keine Erwartungen an das Leben?
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Eine ängstliche Inkarnation

Auch wenn du deine kleine persönliche Geschichte überhaupt nicht wahrnimmst, so ist sie doch trotzdem da. Wie die Leinwand, auf der sich diese Inkarnation scheinbar entfaltet. Und daran ist nichts verkehrt, denn jede Inkarnation braucht die Geschichte. Jede Inkarnation braucht irgend eine Geschichte.

Das Blöde ist nur, dass jede Geschichte im Kern immer auf Angst aufgebaut ist. Dabei geht es gar nicht um die offensichtlichen Ängste. Häufig sind die Kernängste unserer Inkarnation sehr subtil. Wie zum Beispiel die Angst, nicht wirklich liebenswert zu sein, nicht würdig zu sein, irgendwie unecht oder falsch zu sein. Oftmals sind uns diese Ängste gar nicht bewusst.

Und so stecken wir in einer Inkarnation voller Angst, sind irgendwie ängstlich inkarniert. Und selbst wenn wir zu Helden werden, so ist das dann auch nur durch Angst motiviert.
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Wahres Geben

Sehr regelmäßig möchte das Sein etwas von uns haben. Möchte, dass wir uns von etwas verabschieden, etwas loslassen, etwas hergeben. Oft sind es Dinge, die uns lieb und wichtig sind.

Ein Job, den wir machen und der schon längst schal geworden ist – “Lass los”, flüstert das Sein.

Unsere schöne Wohnung, aus der wir irgendwann ausziehen müssen – “Gib sie her”, sagt das Sein.

Eine Ehe, die nur noch auf dem Papier besteht – “Verabschiede dich in Freundschaft”, fordert das Sein.

Das sind eher Beispiele für größere Wendepunkte im Leben. Häufig spricht das Sein aber viel leiser:
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Je nachdem

In dir drin da ist kein Erfolgreicher, kein Ängstlicher, kein Liebender. Da drin ist kein Sucher, kein Erleuchteter, kein Strauchelnder, kein Kämpfer.

Natürlich ist es praktisch, so über sich und seine “Persönlichkeitsanteile” zu denken und zu sprechen – trotzdem geht es vollkommen an dem vorbei, was ist.

Erfolg taucht auf, Angst und Liebe. Suchen taucht auf, Erleuchtung, Straucheln und Kampf.

Nichts davon bist du.

All das ist nur ein Wetterleuchten innerhalb einer menschlichen Inkarnation. Kurze Zeit später ist alles schon wieder vorbei.

Du bist dann aber immer noch.

Oder du bist immer noch nicht – je nachdem.

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Der gegenwärtige Moment nimmt dir alles

Der gegenwärtige Moment nimmt dir am Ende alles.

Alles, was du für unerschütterlich gehalten hast.

Alles, was du an dir gemocht hast und was du an dir nicht gemocht hast.

Alles, wovor du Angst hattest.

Alles, worauf du stolz warst.

Alles, was dir peinlich war.

Alles, worauf du hin arbeitest.

Alles, worauf du dich freust.

Alles, was du dir wünschst.

Alles, was du für deine Ziele gehalten hast.

Alles, was du langweilig findest.

Alles, was du zu kontrollieren glaubtest.

Alles, was du wusstest.

Alles, was du nicht wusstest.

Was bleibt?

Eigentlich ganz einfach.

Alles.

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Bildnachweis: Xeixs / photocase.com

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Der kosmische Witz

Ganz tief im Kern unserer Persönlichkeit lauern die drei großen menschlichen Ängste: Die Angst, ein Versager zu sein, die Angst, nicht liebenswert zu sein und die Angst vor der Vergänglichkeit.

Und so tun wir jahrein, jahraus das, was Menschen eben mit diesen Ängsten machen:

Gerne verdrängen wir sie. Und errichten eine Fassade, die so dünn ist, dass wir dauernd mit dem Flicken der Risse beschäftigt sind.

Oder wir kämpfen mit den Ängsten. Und das Leben wird zur Tragödie, in der wir abwechselnd die Heldin, der Clown oder die böse Zauberin sind. Manchmal auch das Opfer.
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Gelegenheiten

Die meisten Erinnerungen aus meinen Jahren als Zen Mönch sind stark in den Hintergrund getreten. Nur ganz selten tauchen sie als Bilder auf, schaffen den Sprung in die Gegenwart. Ausnahmen davon sind eine Handvoll an Textstellen aus Zen-Sutren, also den wenigen Schriften des Zen-Buddhismus.

Hier gibt es treue Begleiter – Sätze, die so kraftvoll daher kommen, dass sie mir noch nach 30 Jahren das Herz schneller schlagen lassen. Heute morgen hat solch ein alter Freund wieder einmal vorbei geschaut:

“Wenn sich die Gelegenheit anbietet, müssen wir auch dorthin gehen.” (aus dem Hokyo Zanmai)

Kennen wir das nicht alle? Das Universum legt die Karten vollkommen offen auf den Tisch. So, dass uns die Botschaft klar und eindeutig erreicht. Der gegenwärtige Moment verlangt nach unserem Handeln.

Und wir? Wir wollen das nicht wahrhaben. Wir setzen uns nicht in Bewegung. Oder wir nehmen einen anderen Abzweig. Vielleicht erstarren wir auch, gelähmt vor Angst.
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Wer sollte dir Schutz geben?

Manchmal wollen wir uns am liebsten in irgend eine dunkle Höhle verkriechen. Wenn das, was wir für das Leben halten, zu schwer ist, zu anstrengend, zu brutal, zu kalt. Wir wünschen uns in solchen Momenten, irgend eine Macht würde uns in den Arm nehmen, uns Schutz geben und uns sagen, alles wäre wieder gut.

Dieses Gefühl gibt es auch in dem Song ‘Gimme Shelter’ von den Rolling Stones. Falls du Lust hast – hier ist eines der vielen Videos dazu. “Wenn ich keinen Schutz bekomme, nun, dann löse ich mich langsam auf”.

Hast du dich schon einmal gefragt, wer das sein könnte, der dir diesen Schutz geben könnte?

Als du noch klein warst, da konntest du vielleicht zu Mama oder Papa rennen. Später dann hast du dir diesen Schutz vielleicht unbewusst von deiner großen Liebe versprochen. Oder du hast deinen Gott gebeten, seine Hand schützend über dich zu halten.

Wer sollte dir Schutz geben können? Die Antwort ist kurz und unromantisch: Niemand kann dir diesen Schutz geben.
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Geh in die andere Richtung

Wenn du auf andere Menschen hörst, ganz gleich ob es deine Freunde, Eltern, Kollegen oder Lehrer sind, dann gehst du in die eine Richtung.

Wenn du Texte und Schriften studierst, egal ob etabliert, alt überliefert oder modern, dann gehst du in die selbe Richtung.

Wenn du dich auf deine Erfahrung verlässt, auf dein Bauchgefühl hörst, deine Intuition oder deine Gedanken, dann gehst du immer noch in diese Richtung.

Egal wo du hin willst, egal was dein Ziel ist: Grenzen ziehen, Druck aufbauen, dagegen sein, kämpfen und siegen wollen, das ist der eine Weg.
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