1 Kommentar

Charaktere

SlateIch kann die kleine persönliche Geschichte nicht kontrollieren.

Ich kann sie nicht verbessern, gestalten, in einen familientauglichen Disney-Film verwandeln.

Die kleine persönliche Geschichte bleibt einfach, was sie ist.

All das weißt du sicherlich schon, hast das alles viele Male gehört.

Und dennoch bemerkst du, wie die Gedanken regelmäßig um die persönliche Geschichte kreisen.

Bemerkst, wie du ständig Hand anlegen willst an dieses scheinbare Drehbuch.

Und dann taucht automatisch das Gefühl auf, irgend etwas wäre falsch daran.

Aber das ist einfach eine weitere Geschichte, eingebettet in die erste.

Nimm dieses Drehbuch ruhig in die Hand. Schlag es auf, studiere die verschiedenen Rollen

Und stelle erstaunt fest, dass keiner dieser Charaktere deinen Wesenskern auch nur ansatzweise berührt.

___
Bildnachweis: ty-ra / photocase.de

Keine Kommentare

Hochs und Tiefs

Das, was ich irrtümlich für mich halte,

Klammert sich an der kleinen persönlichen Geschichte fest.

Erlebt seine Hochs und Tiefs in den 1000 Situationen des Alltags.

Dass es mindestens ebenso oft leidet wie es sich freut,

Das erkennt es nicht.

Dass es sich permanent im Kreis dreht,

Erscheint wie ein böser Witz.

Von dieser Illusion sämtliche Energie abzuziehen,

Sie langsam auszutrocknen,

In dieser Richtung liegt das torlose Tor.

Keine Kommentare

Was bleibt?

What is leftWas bleibt jenseits meiner persönlichen Geschichte?

Sicherlich nicht meine Vorstellung davon, was übrig bleiben könnte.

Denn auch das ist nur eine schöne Geschichte.

Was bleibt also, wenn meine persönliche Geschichte Stück für Stück auseinander genommen und zur Seite gelegt wird?

Diese Frage hat Andreas über Jahre eine höllische Angst eingejagt.

Andreas ist übrigens nicht übrig geblieben.

Dafür beantwortet das Sein diese Frage nun in jeder einzelnen Sekunde.

Sei versichert: Es gibt Myriaden von Antworten.

___
Bildnachweis: sylvi.bechle / photocase.com

Keine Kommentare

Wie die Wolken

Manchmal taucht die Idee auf, unsere kleine persönliche Geschichte sollte dauerhaft Erfolg widerspiegeln, Liebe, Gesundheit und Glück.

Das ist genau so, als ob ich erwarte, alle Wolken am Himmel wären auf einmal nur weiß. Und alle dunklen Wolken wären für immer verschwunden.

Manchmal taucht die Idee auf, unsere persönliche Geschichte sollte zu einem Stillstand kommen, aufhören, von uns abfallen. So dass wir frei sind von ihr.

Das wäre ungefähr so, als ob ich ernsthaft erwarte, der Himmel wäre für immer blau und wolkenlos.

Genau so wie jede einzelne Wolke, so ist unsere persönliche Geschichte wunderschön und einzigartig.

Genau so wie jede einzelne Wolke, so wandelt sich unsere persönliche Geschichte dauernd.

Es gibt keinen Grund, ihr eine tiefere Bedeutung beizumessen.

Trotzdem liege ich oft im Gras und gucke stundenlang in den Himmel. Beobachte das Spiel der Wolken mit einer fast kindlichen Freude.

Was könnte falsch daran sein?

Keine Kommentare

Berichtigung

RectificationHäufiger verwende ich hier die Formulierungen “innerhalb” und “jenseits von”. So wie zum Beispiel “innerhalb des gegenwärtigen Moments” oder “jenseits der persönlichen Geschichte”.

Beides sind nur Symbole. So wie Noten Musik bezeichnen, so wie der Finger auf den Mond zeigt, so bezeichnen diese Formulierungen das Unbeschreibbare.

In Wirklichkeit gibt es weder innerhalb oder jenseits von.

In Wirklichkeit gibt es keine Grenzen.

In Wirklichkeit geht jedes Wort, jeder Satz an dem Unbeschreibbaren vorbei.

Vielleicht sollten wir einfach still sein.

Und schon wieder: Knapp daneben.

___
Bildnachweis:

Keine Kommentare

Freundschaft

In der Welt der kleinen persönlichen Geschichte bedeutet Freundschaft immer Unstetigkeit.

Auf und ab, Geben und Nehmen, Nähe und Distanz, schöne Momente und schlechte.

Euphorie gestern, Tränen heute.

Jenseits der kleinen persönlichen Geschichte ist das vollkommen anders.

Niemand hier, der das Eine herbeisehnen würde und das andere wegschiebt.

Alles hat seinen Platz, nichts stört. Alles hat eine schöne, einzigartige Intensität.

Nichts von allem hat Bestand.

Und dennoch ist jede einzelne Sekunde eng vertraut.

Freundschaftlich eben.

Keine Kommentare

Sobald wir die Augen öffnen

Sobald wir die Augen öffnen, sehen wir immer unsere kleine persönliche Geschichte in Aktion. Alle Gegenstände, alle Personen um uns herum, sind Akteure in unserer persönlichen Geschichte.

Scheinbar einem unbekannten Drehbuch folgend, so spinnt sich unser Leben immer weiter. Tag für Tag, Jahr für Jahr.

Erst wenn das “ich”, wenn das “wir” aus diesen Sätzen verschwindet, wird die persönliche Geschichte durchschaut.

Wenn die Augen sich öffnen, ohne dass ein “ich” denkt, es wären meine; wenn Sehen geschieht, ohne das es einen Sehenden gäbe – in dieser Sekunde steht die Zeit still. Keine Worte mehr, keine Kategorien, kein Drama.

Egal, wohin ich mit “meinem” Finger zeige – überall das Eine, in tausend verschiedenen Gestalten.

Vertraut, auch ohne Namen. Einfach am richtigen Platz.

Auch wenn ich auf diesen Körper hier zeige.

Keine Kommentare

Geschichten

Ich bin nicht meine kleine persönliche Geschichte, ich bin jenseits davon. Dieser Satz ist hier schon einige Male aufgetaucht.

Doch was ist meine persönliche Geschichte? Was bin ich also nicht?

Ein Mensch, ein spirituelles Wesen, ein Mann oder eine Frau – das sind nur Geschichten.

Geboren, inkarniert, gebunden in Raum und Zeit – das bin ich nicht.
Weiterlesen…

Keine Kommentare

Fester Boden unter den Füßen

Sobald die persönliche Geschichte durchschaut wird, dann können wir ganz bei dem gegenwärtigen Moment sein, uns ganz in ihm auflösen.

Niemand mehr da, der sich durch den gegenwärtigen Moment bedroht fühlen würde.

Niemand mehr da, der den gegenwärtigen Moment falsch finden würde.

Niemand mehr da, der mit dem gegenwärtigen Moment ringen möchte, ihn bezwingen möchte.

Hätte, Könnte und Sollte werden durchschaut.

Fester Boden unter den Füßen. Eine frische Brise in der Nase.

Das, was ist, tritt klar zutage.